Karpaltunnel


Der Karpaltunnel ist eine röhrenartige Struktur, die in der Tiefe des Handgelenkes liegt. Er wird zum Handrücken und den Seiten hin von den Handwurzelknochen während das „Dach“ von einem festen breiten Band, dem ‚Retinaculum flexor gebildet wird, das sich quer über das beugeseitige Handgelenk spannt. In dem Karpaltunnel verlaufen die Beugesehnen der Finger und der Mittelnerv (Nervus medianus). Kommt es nun zu einer Anschwellung der Sehnenscheiden im Karpaltunnel, so wird der Mittelnerv eingeklemmt und dadurch geschädigt. Als Ursache werden eine angeborene Veranlagung (Disposition), hormonelle Faktoren und chronische Überlastungen angenommen

Typische Beschwerden sind nächtlich auftretende Schmerzen oder Missempfindungen (Einschlafen, Kribbeln) der Hand, im fortgeschrittenen Stadium besteht das Taubheitsgefühl auch tagsüber und die Daumenballenmuskulatur schwindet, was sich in einer Kraftminderung zeigt. Die Diagnose wird vom Nervenarzt durch eine Messung der elektrischen Leitfähigkeit des Nerven gesichert. Im Anfangsstadium kann eine Behandlung mit einer Nachtschiene und medikamentös versucht werden. Verschwinden die Beschwerden aber nicht, so gewährleistet die rechtzeitige operative Behandlung eine dauerhafte Heilung.Operation:Die Operation erfolgt ambulant in „Armbetäubung“ (Regional- / Plexusanästhesie), eine Vollnarkose ist nicht erforderlich. Stark blutverdünnende Medikamente (z.B. Marcumar) müssen rechtzeitig vor der Operation, nach Rücksprache mit dem Arzt, abgesetzt bzw. ersetzt werden.

Über einen kleinen Schnitt vor dem Handgelenk wird das Karpalband durchtrennt und somit die Einklemmung des Nerven  beseitigt.

Nach der Operation soll die Hand in Brusthöhe hochgehalten werden um ein Anschwellen der Hand zu vermeiden. Dies wird auch durch frühzeitige Fingerübungen unterstützt, mit denen bereits am Operationstag begonnen werden soll.  Wichtig ist, dass die Wunde trocken gehalten wird, um eine Wundinfektion zu vermeiden. Die regelmäßigen Wundkontrollen und Verbandswechsel mit Kompressen können beim Hausarzt vorgenommen werden, die Fäden werden nach 10 bis 12 Tagen entfernt. Nach 2-3 Wochen ist die Hand zum alltäglichen Gebrauch, wie auch für die meisten beruflichen Tätigkeiten wieder einsatzfähig. Gröbere Belastungen sollten für 4 Wochen vermieden werden.

OP-Vorbereitung
Fingerringe abnehmen, keine Wunden an der betroffenen Hand. Die regelmäßigen Medikamente (außer zur Blutverdünnung) wie gewohnt einnehmen. Frühstück erlaubt.

Operation
In Armbetäubung ambulant, Dauer ca. 30 Minuten

Fadenentfernung
nach ca. 12 Tagen

Arbeitsunfähigkeit
Je nach Tätigkeit ca. 2 bis 4 Wochen